“Die Grenzen der Sinnesmodalitäten – Monomodal (nur Visuell) und Multimodal (audiovisuell) verschwimmen durch den Einsatz neuer Technologien und Medien. Beispiel #Vorlesefunktionen – Texterkennung – KI – AI – Ich stellte mir die Frage, wie sich das auf das Lernen und die #Aufmerksamkeit auswirkt u.a. auch in synchronen Videosettings. Die naive Annahme, dass mehrere #Sinneskanäle unser Behalten verbessere, wurde schon oft genug widerlegt (Split Attention Effekt Chandler & Sweller 1992). Was man jedoch aus den Kreisen der Instruktionspychologie kennt, ist der fördernde Effekt gesprochener Sprache in Verbindung mit Bildern. Hier werden unterschiedliche Codierungen genutzt und der #Split_Attention_Effekt nicht zum Tragen kommt. Man sollte jedoch darauf achten, das. die #Sprechgeschwindigkeit nicht über 120 – 150 Worte pro Minute liegt (Glowalla,1998). Projiziert man diese Erkenntnis auf synchrone Unterrichtssituationen per #Videokonferenzen, impliziert dies langsamer zu sprechen und eher Bilder als Texte zu nutzen. Ein Feuerwerk an Multimodalität und Multicodierung in Lernsituationen abzubrennen wirkt sich nachteilig aus und führt zu einer begrenzten #Aufmerksamkeit bei Lernenden (Bernd Weidenmann – Multicodierung und Multimodalität beim Online Lernen, 2015). Für die Gestaltung medial gestützter Lernangebote, das sich ebenfalls auch auf das synchrone Unterrichten vor der Kamera übertragen lässt, wären zuerst Struktur-, Strategie-, Methodenentscheidungen zu treffen und sich erst danach zu fragen, mit welchen Medien und deren #Codierung und Modalitäten sich dies am effektivsten umsetzen lässt. Das Struktur-Prinzip der „Authentizität und Situiertheit“, kurz gesagt der Alltagsorientierung und Empathie, hilft dabei enorm, dem Erwerb von trägem Wissen entgegenzuwirken. Bildhafte Codierungen in der Form von Advanced Organizern zu Beginn der Lehr – Veranstaltung einzusetzen, erweisen sich nach meinem Empfinden als vorteilhaft für den Gesamtverlauf der Veranstaltung. Besonders effektiv ist, den Teilnehmern die aktive Teilnahme über kollaborative Werkzeuge ( z.B. Padlet) zu ermöglichen. Der Lerner kann dadurch in die präsentierte Situation eingreifen und die Folgen beobachten. Ein authentisches und situiertes Lernsetting lässt sich also bei richtiger Anwendung von Multicodierung und Multimodalität durchaus realisieren. Abschließend kann ich aufgrund von mehr als 100 Schulungen und deren Evaluation sagen, dass man bei methodisch sinnvollem und authentischem Einsatz neuer Technologien dem Lernenden eine Vielzahl von Aktivitäten in digitaler Form anbieten kann, die sich erfolgreich auf das #Behalten von Gelerntem auswirken.
Hallo Jochen, hier eine inhaltlich ergänzende Seite aus Bayern.
https://www.mebis.bayern.de/infoportal/empfehlung/lerntheoretische-grundlagen-multimedialer-lernszenarien/
Hallo Heike, vielen Dank für den Link, wirklich sehr hilfreich.